Nach einem intensiven programmatischen Wochenende kann die LHG nunmehr darauf verweisen, nahzu ihr gesamtes Wahlprogramm im Parlament eingebracht und teils starke Erneuerungen angeregt zu haben. Die Anträge wurden heute Mittag an das Präsidium des StuPa und die Abgeordneten übersandt, sodass sie jetzt auf die Tagesordnung gesetzt werden können.

Umbesetzung des Vergabeausschusses angeregt

Bereits bei der nächsten Sitzung, voraussichtlich am 19.04.2012, könnte unser Dringlichkeitsantrag zur Umbesetzung des Vergabeausschusses beraten werden. Nachdem Ausschussmitglieder von DIL, Campus Grün und RCDS der Sitzung unentschuldigt ferngeblieben und den Ausschuss damit beschlussunfähig sitzen gelassen haben, regen wir eine Neubesetzung der Mitglieder an. Der Vergabeausschuss ist deshalb so wichtig und muss jederzeit beschlussfähig sein, weil er bedürftige Studierende finanziell unterstützt (Darlehen bei Schwangerschaften, Examen, finanziellen Notlagen und für ausländische Studierende, etc.). Durch das verantwortungslose Verhalten seiner Mitglieder kann der Ausschuss deshalb enormen Schaden anrichten, wenn beispielsweise ein dringend benötigtes Darlehen nicht ausbezahlt werden kann.

Wir werden auch einen eigenen Kandidaten präsentieren; wichtig ist aber vor allem, dass in Zukunft verantwortungsbewusste Mitglieder im Ausschuss sitzen.

Eine RiLi für die Form von Finanzanträgen soll her

Das StuPa kann studentischen Projekte, die sich um eine Förderung beweben einen finanziellen Zuschuss gewähren. Dabei handelt es sich mal um einige hundert, mal um mehrere tausend Euro. Normalerweise funktioniert das so, dass der Antragsteller sein Anliegen formuliert und dieses dann an alle Mitglieder des StuPa geschickt wird. In der entscheidenden Sitzung bekommt dann der Antragsteller zusätzlich die Gelegenheit, sich und sein Projekt mündlich vorzustellen. Regelmäßig wird dann direkt im Anschluss über die Bewilligung des Geldes abgestimmt.

Gerade diese Prozedur halten wir für nicht ausreichend, um eine umfassende Information der Abgeordnetenzu gewährleisten und sicherzustellen, dass nur solche Projekte gefördert werden, die auch ein durchdachtes Konzept haben. Wir halten den im Vorfeld zu versendenden schriftlichen Antrag deshalb für so wichtig, weil er einen Aufschluss darüber gibt, wie sehr der Antragsteller sich mit seinem Projekt beschäftigt hat. Wir finden, dass auch das StuPa strenge Anforderungen haben muss, damit kein Geld an unnütze oder schlecht organisierte Projekte fließt.

Darum regen wir eine Richtlinie an, die dem Antragsteller als Muster hinsichtlich der erforderlichen Inhalte dienen soll. Die Einhaltung dieser RiLi soll dann formelle Voraussetzung zur Abstimmung über diesen Punkt sein. Dazu regen wir eine entsprechende Satzungsänderung bei § 9 der Geschäftsordnung des StuPa an.

Als erste Liste das Wahlprogramm in Anträgen eingebracht!

Die LHG hat als erste Fraktion im StuPa nahezu ihr gesamtes Wahlprogramm eingebracht und setzt sich damit inhaltlich für das ein, was sie vor der Wahl versprochen hat. Bei uns wird Wort gehalten, denn damit wollen wir das Desinteresse an der Hochschulpolitik bekämpfen!

Wie versprochen fordert die LHG das StuPa auf, sich klar für einen freien Zugang aller Bachelorabsolventen zu einem Masterstudienplatz einzusetzen. Damit sind wir die erste Liste, die eine derartige Forderung aufstellt!

Wichtig erscheint uns auch, dass praktische Lebenserfahrung und fächerübergreifendes Lernen nicht leere Worte sind, sondern dass sie im Rahmen der Schlüsselqualifikationen auch tatsächlich erworben werden können. Darum soll sich das StuPa für die Einführung von Social Credit Points (SCP) aussprechen, die die bisher oft hohlen und nutzlosen Schlüsselqualifikationskurse ablösen: Gemeinnütziges Engagement und General-Studies-Kurse sowie Kooperationen mit gemeinnützigen Organisationen sollen ausgebaut und ein derartiges Engagement mit bis zu 5 Credits pro Semester anerkannt werden können.

Das StuPa und der AStA sollen auch Druck auf Professoren, Dozenten und Tutoren machen, das Learnweb der Uni einheitlich zu nutzen. Dadurch soll den Studierenden das endlose Suchen auf einzelnen Institutsseiten erspart bleiben. Wir wollen eine praktische und effiziente Uni!

Wer auch Sonntags in die Mensa gehen möchte, der soll das unserer Meinung nach auch können. Darum sollen die Mensen am Aasee und/oder am Ring jeweils Sonntags zwischen 12 und 15 Uhr sowie von 18 bis 21 Uhr geöffnet sein. Das StuPa soll sich dafür einsetzen, dass das Studentenwerk zunächst einmal eine Kalkulation der dafür notwendigen Kosten erstellt.

Schluss mit überzogenen Geschäftsordnungsregelungen

Schließlich hat uns als LHG ein kleiner Passus in der Geschäftsordnung des StuPa geärgert: Laut § 15 Nr 2 GO SP können zwar alle Mitglieder des StuPa die Quotelung der Rednerliste beantragen [dann müssen Frauen und Männer immer abwechselnd reden], darüber abstimmen dürfen aber nur weibliche Abgeordnete. Wir verstehen zwar, dass damit das Übergewicht von Männern, das es in vielen Lebensbereichen gibt, im StuPa verhindert werden soll. Gleichzeitig denken wir aber, dass unsere Generation durchaus verstanden hat, dass Gleichberechtigung essentiell und wichtig ist.

Die weiblichen Abgeordneten bedürfen auch keines besonderen Schutzes in dieser Sache, denn sie könnten sich ja einfach zu Wort melden und kommen dann dran. Die Annahme der Regelung, dass weibliche Abgeordnete von ihren männlichen Kollegen niedergeredet werden könnten ist schlichtweg falsch und suggeriert das falsche Rollenbild der schwachen Frau. Wir Liberale glauben, dass die weiblichen Abgeordneten genauso durchsetzungsstark sind, wie die männlichen.

Männer und Frauen sowie auch Abgeordnete, die sich über ihre Zugehörigkeit zu beidem nicht sicher sind, sollen daher gleichberechtigt über die Regelung abstimmen können. Dieses Privileg den Frauen vorzubehalten entspricht nur dem veralteten Weltbild einer Feministin a là Alice Schwarzer. Es geht nicht um Konfrontation der Geschlechter sondern um Kooperation. Außerdem ist auch ein weiblicher Überschuss von Redebeiträgen denkbar…